Miyamoto Musashi - Schwertmeister, stratege & Künstler


Miyamoto Musashi kann als der berühmteste Schwertkämpfer oder so genannter Schwertheiliger (kensei) Japans bezeichnet werden. Tatsächlich erlangte Musashi jedoch erst nach seinem Leben Berühmtheit in Japan. Auch im Westen, dank dem modernen und sehr frei adaptierten Roman von Eiji Yoshikawa aus dem Jahre 1984, in Filmen oder Filmserien oder als japanische Mangavorlage (z.B. Vagabond) gelangte sein Name in alle Winkel unserer modernen Gesellschaft und wurde zur stilprägenden Ikone des japanischen Schwertkämpfers. Dieser Artikel soll das Phänomen Musashi aufzeigen, seine Leben und sein Vermächtnis ausleuchten und dabei zeigen, dass Musashi neben seiner Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert ein überaus kreativer Geist, Künstler und Quer-Denker war. 

 

Musashis Leben

Miyamoto Musashi wurde 1584 in Harima (heutige Hyôgo Präfektur) geboren. Sein Vater war ein Landsamurai der Jutte- und Zweischwertschule Enmeiryû und lehrte Musashi bereits früh dieses Wissen. Sein erstes Duell gewann der temperamentvolle Musashi im Alter von 13 Jahren. Bis ins Alter von 29 Jahren hat Musashi 60 Kämpfe (Duelle) absolviert und alle gewonnen. So auch das berühmt gewordene Duell 1612 gegen Sasaki Kojiro, seinem Erzrivalen, auf Ganryûjima, als er der Legende nach mit einem Holzschwert (bokken) den Gegner, welcher mit seinem Langschwert (ôdachi) und spezieller Technik namens Tsubame Gaeshi Berühmtheit erlangte, niederstreckte. 

Ukiyoe by Utagawa Yoshitora (made 1843-1847)

'Miyamoto Musashi fights Sasaki Kojirô at Ganryûjima in Kyûshû' (九州の巌流島において宮本武蔵と佐々木小次郎の試合図 Kyûshû Ganryûjima ni oite Miyamoto Musashi Sasaki Kojirô shiai zu) Quelle: ukiyo-e.org

 

Diese Anekdote wurde jedoch erst national berühmt, als es Mitte der Edô-Zeit (1603-1868) lange nach Musashis Tod zu einem Theaterstück verarbeitet wurde. In den Folgejahren vertiefte er als Rônin sein Wissen bezüglich Schwertkunst, Kriegskunst und Strategie.

 

Im Jahre 1640 mit 57 Jahren wurde Musashi vom Fürsten Hosokawa in Kumamoto mit einem Einkommen von 300 Koku in Ehren in seinen Dienst genommen und erhielt eine Residenz bei der Burg in Kumamoto. Musashis verbrachte seine letzten 5 Jahre bis zu seinem Tod 1645 entweder bei der Burg oder in der abgelegenen Höhle Reigandô bei einem Tempel ausserhalb von Kumamoto, wo er strategische Werke wie bspw. Gorin no Sho, Sanjûrokkajô oder Dokkôdô schrieb, Tee-Zeremonie, Zen oder Kalligrafie studierte und sich der Malerei widmete.

 

to be continued