hananeji - polizeiwaffen in japan III


Die älteste Form einer japanischen Polizeiwaffe stellt das Hananeji dar. Es diente anfänglich als Utensil für die Pferde-Haltung und war ursprünglich ein Holzstock mit einem kleinen Loch mit angebrachter Rundschlinge mit einer Länge von 30-80cm. So kam es seit der Muromachi-Zeit (1338-1573) besonders in Grenzposten (sekisho), Wachhäusern (bansho), Samuraihäusern (bugei yashiki) oder anderen Familien-Arealen zum Selbstschutz, als Verhaftungswaffe (torigu) oder für den Personenschützer (yôjinbô) in Gebrauch. Die Dicke war konstant, doch es gab runde, sechseckige oder achteckige Holzformen, wobei der Griff als kaburamaki oftmals mit einer Schnur umwickelt und mit Lack versiegelt wurde. 

 

Im Laufe der Edô-Zeit (1603-1868) wurden jedoch auch eiserne Varianten entwickelt, welche kürzer sein konnten (30-50cm), jedoch die gleiche Stärke aufwiesen. Das Hananeji zeigt seine erstaunliche Stärke beim Schlagen (utsu), Wegfegen (harau), Stechen (tsuku), Niederdrücken (tsukikomu), Hebeln (teko), Niederwerfen (nage taosu), Würgen (shime tsukeru) oder Aufbrechen (kujiakeru) und ist damit äusserst vielseitig anwendbar. Es wurde jedoch im Laufe der Edô-Zeit von anderen längeren Eisenwippen wie dem Nayashi oder Naeshi fast verdrängt.

 

Das Hananeji konnte jedoch in der Meiji-Zeit ab 1868 ein Revival erleben, da es nach westlichem Vorbild bei den neu geschaffenen japanischen Polizeikorps als Polizeimehrzweckstock (otsugô keibô) flächendeckend im Lande eingesetzt wurde. 

 

Es sind keine Schulen bekannt, welche das Hananeji übermittelt haben.

 

Referenz 

Nawa Yumio: Jutte - Torinawa Jiten, 1996.